Zugänglichkeit von Webseiten und E-Shops: Was bringt die EAA-Richtlinie 2025?

Die Europäische Richtlinie zur Barrierefreiheit (EAA 2025 - aus der englischen Übersetzung: European accessibility act), die am 28. Juli 2025 in Kraft tritt, legt einheitliche Richtlinien fest, um die Zugänglichkeit von Webseiten und E-Commerce-Diensten für Menschen mit Behinderungen und andere Benutzer mit eingeschränkten Fähigkeiten zu gewährleisten. Die tschechische Gesetzgebung wird diese Richtlinie in ihren rechtlichen Rahmen integrieren und spezifische Anforderungen für Betreiber von E-Shops und anderen digitalen Dienstleistern festlegen. Welche Veränderungen sind zu erwarten, und was müssen Unternehmen tun, um diesen Vorschriften zu entsprechen?

Hauptziele der Richtlinie

Die EAA 2025 zielt darauf ab, Barrieren abzubauen, die Menschen mit Behinderungen daran hindern, digitale Dienstleistungen voll zu nutzen. Durch einheitliche Anforderungen in der Europäischen Union wird ein leichterer Zugang zu Informationen und Dienstleistungen geschaffen und ein fairerer Wettbewerb für Unternehmen auf verschiedenen Märkten gefördert.

Derzeit berücksichtigen viele Webseiten und E-Shops nicht ausreichend die Bedürfnisse von Nutzern mit spezifischen Anforderungen, was einige Menschen beim Online-Shopping, beim Zugriff auf Informationen oder bei anderen digitalen Transaktionen vor Herausforderungen stellt. Diese Richtlinie soll nicht nur diese Probleme lösen, sondern auch Innovationen zur Verbesserung der Zugänglichkeit digitaler Inhalte fördern.

Welche Änderungen sind erforderlich?

Betreiber von Webseiten und E-Shops müssen sicherstellen, dass ihre Online-Dienste vier grundlegenden Prinzipien entsprechen: Wahrnehmbarkeit, Bedienbarkeit, Verständlichkeit und Stabilität. Das bedeutet, dass alle Informationen in verschiedenen Formaten bereitgestellt werden müssen, um Nutzern mit unterschiedlichen Behinderungen gerecht zu werden.

Textinhalte sollten gut lesbar sein, mit ausreichendem Kontrast und Möglichkeiten zur Vergrößerung. Bilder und andere nicht-textliche Elemente müssen alternative Beschreibungen enthalten, damit sie für Nutzer, die Bildschirmleser verwenden, zugänglich sind.

Die Navigation auf Webseiten muss klar und einfach zu bedienen sein, insbesondere für Personen, die auf Tastaturen oder Sprachsteuerung angewiesen sind. Dazu gehört, dass die Seiten es den Nutzern ermöglichen sollten, sich wiederholende Elemente wie Menüs oder Werbung zu überspringen. Schaltflächen und Links sollten klare Beschriftungen haben, die deren Funktion anzeigen.

E-Commerce- und Zahlungssysteme müssen ebenfalls angepasst werden, um sicherzustellen, dass die Prozesse der Identifizierung, Registrierung und Zahlung vollständig zugänglich sind. Formulare müssen so strukturiert sein, dass sie mit Hilfstechnologien verwendet werden können, und Zahlungsoberflächen müssen mit Tools wie Software-Vergrößern oder speziellen Tastaturen kompatibel sein.

Diese Anforderungen an die Zugänglichkeit gelten auch für mobile Anwendungen, die eine einfache Bedienung beispielsweise über Sprachbefehle oder Textvergrößerung unterstützen sollten. App-Entwickler müssen sicherstellen, dass ihre Software mit den gängigsten Hilfstechnologien kompatibel ist und den Nutzern die Anpassung der Benutzeroberfläche an ihre Bedürfnisse ermöglicht.

Ausnahmen und Übergangsfristen

Nicht alle Unternehmen müssen die neuen Anforderungen sofort erfüllen. Die tschechische Gesetzgebung sieht bestimmte Ausnahmen vor, beispielsweise für Mikrounternehmen, die als Unternehmen mit weniger als 10 Mitarbeitern und einem Jahresumsatz von weniger als 2 Millionen Euro definiert sind. Für andere Unternehmer gilt eine Übergangsfrist bis 2025.

Dieser Zeitraum ermöglicht es Unternehmen, ihre Webseiten und digitalen Dienste an die neuen Regeln anzupassen. Es wird jedoch empfohlen, so früh wie möglich mit der Umsetzung von Änderungen zu beginnen, um ausreichend Zeit für Tests und Optimierungen zu haben.

Welche Konsequenzen drohen bei Nichteinhaltung?

Unternehmen, die die Anforderungen an die Zugänglichkeit nicht erfüllen, riskieren hohe Strafen. Das tschechische Gesetz erlaubt Bußgelder von bis zu 10 Millionen Kronen. Strafen können in Situationen verhängt werden, in denen Betreiber nicht bekanntgeben, wie ihre Webseite den Anforderungen an die Zugänglichkeit entspricht, Fristen für die Umsetzung versäumen oder Vorschriften bei Änderungen am Design oder an den Funktionen der Webseite ignorieren.

Fazit

Die neuen Vorschriften stellen einen bedeutenden Schritt in Richtung einer größeren Inklusion in der digitalen Landschaft dar. Obwohl die Anpassung von Webseiten und E-Shops mit finanziellen und zeitlichen Aufwendungen verbunden sein kann, profitieren nicht nur Menschen mit Behinderungen, sondern auch alle anderen Kunden. Zugänglichere Webseiten führen zu einer besseren Nutzererfahrung, höheren Abschlussquoten bei Bestellungen und einem besseren Ruf des Unternehmens. Unternehmer, die sich frühzeitig an die neuen Anforderungen anpassen, werden einen Wettbewerbsvorteil erlangen und eine breitere Zielgruppe ansprechen können. Daher ist es ratsam, so früh wie möglich mit den Vorbereitungen zu beginnen, sich mit Experten über notwendige Anpassungen zu beraten und sicherzustellen, dass ihre digitalen Dienste für alle Nutzer vollständig zugänglich sind.

Die von uns für unsere Kunden entwickelten Webseiten durchlaufen während der Entwurfsphase mehrere Runden von UX/UI-Workshops, um eine nahtlose Zugänglichkeit zu gewährleisten. Wenn Sie Bedenken hinsichtlich der Qualität Ihrer Webseite haben, zögern Sie nicht, uns zu kontaktieren. Wir freuen uns, ein Treffen zu vereinbaren, bei dem wir die effektivsten Verbesserungen für Ihre Webseite empfehlen können.